Erneut nervenstark: Xaver Nitzke brachte mit dem 29:28 den Siegtreffer im Tor unter (Foto: Becker/PZ).

Spielbericht - Foxes vs. TSB Schwäbisch Gmünd - 29:28 (11:15)

Nur zwei Punkte lagen der HC Neuenbürg 2000 und der TSB Schwäbisch Gmünd vor ihrem Aufeinandertreffen am Samstagabend auseinander. In Front waren dabei die Gäste aus Ostwürttemberg. Beide Mannschaften hatten aufgrund von Verletzungen und Krankheitsfällen Ausfälle zu verkraften. Insbesondere fehlten auf beiden Bänken die Cheftrainer. Bei Schwäbisch Gmünd übernahm Abteilungsleiter Michael Hieber die Rolle von Trainer Dragos Oprea, bei den Neuenbürgern vertrat der verletzte Marco Langjahr Coach Vedran Dozic.

Die Gmünder erwischten den besseren Start in die Partie. Neuenbürg fand zunächst nur wenige Mittel gegen die gut arbeitende Defensive der Gäste. Diesen gelangen im Angriff hingegen immer wieder durch die beiden Rückraumspieler Marian und Nicola Rascher schnelle Tore. Nach fünf Minuten lagen die Foxes mit 1:4 zurück, nach zehn Minuten sah die Lage beim 4:7 für die Heimmannschaft immer noch nicht besser aus. Den Rückraum der Neuenbürger hatte Schwäbisch Gmünd fast die gesamte erste Halbzeit im Griff. Konnten sich die Foxes einmal eine gute Wurfsituation erarbeiten, war zudem oft der exzellent haltende Gmünder Torwart Daniel Mühleisen zur Stelle. In der Abwehr kam Neuenbürg nach einer viertel Stunde aber besser ins Spiel, sodass man die Jets aus Schwäbisch Gmünd zumindest bei einem Vorsprung von drei bis vier Toren halten konnte. Es war vor allem TSB-Spielmacher Tom Abt, der von den Neuenbürgern in dieser Phase nicht zu stoppen war und Tor um Tor erzielen konnte. Rechtsaußen Wolfgang Bächle sorgte kurz vor der Halbzeitsirene für eine 11:15-Gästeführung zur Halbzeitpause.

Eine unbefriedigende Angriffsleistung wie in der ersten Hälfte durften sich die Foxes in Hälfte zwei nicht mehr erlauben. Wichtig war es deshalb, dass die beiden Halbspieler Kevin Langjahr und Alexandru Vulpe sich gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts als Torschützen auszeichnen konnten. In der Defensive fand man jedoch immer noch nicht den Zugriff. Zwei Treffer von Nicola Rascher sorgten dafür, dass die Gäste aus dem Ostalbkreis in der 35. Minute mit 13:18 und somit mit fünf Toren in Führung gehen konnten. Kurz darauf schien es so, als ob jemand bei den Neuenbürgern den Schalter umgelegt hätte. Die Abwehr stand auf einmal deutlich stabiler, durch Ballgewinne kam man außerdem zu einfachen Toren über den Gegenstoß. Auch im Angriff fand Neuenbürg nun bessere Lösungen, vor allem Alexandru Vulpe, der sich im Vergleich zur ersten Halbzeit deutlich gesteigert hatte, glänzte als Anspieler und Torschütze. Tor um Tor holte Neuenbürg auf, in der 43. Minute konnte man durch den 20:21-Treffer von Nils Pollmer erstmals wieder auf ein Tor herankommen.

Die beiden Mannschaften lieferten sich nun einen aufopferungsvollen Kampf. Schwäbisch Gmünd konnte seinen Vorsprung zunächst verteidigen, tat sich gegen Neuenbürgs stärker werdende Abwehr aber immer schwerer. Die Gäste suchten immer wieder den Weg durch die Mitte, in der sie auf die nun hervorragend arbeitenden Mittelblockspieler Nils Pollmer und Phil Burkhardt trafen. In der 51. Minute belohnten sich die Foxes für ihre Leistungssteigerung mit dem 24:24-Ausgleich, den Kreisläufer Marius Angrick erzielte. Zwei Minuten später brachte Nils Pollmer die Foxes mit 26:25 in Führung, Timo Bäuerlein erhöhte kurz darauf auf 27:25. Neuenbürg konnte den knappen Vorsprung bis zum 28:28-Ausgleich von Tom Abt eineinhalb Minuten vor Schluss halten. Der gut freigespielte Xaver Nitzke traf kurz darauf zur erneuten 29:28-Führung. Neuenbürg musste nun noch eine Minute überstehen. Ein Foul von Nils Pollmer wurde mit einer Zeitstrafe geahndet, sodass die Neuenbürger die letzten Sekunden in Unterzahl verbringen mussten. Immerhin musste man aber keinen Strafwurf gegen sich hinnehmen. Nur rund sieben Sekunden vor Spielende gelang den Neuenbürgern dann der spielentscheidende Ballgewinn. Gmünd nahm den Torhüter aus dem Tor, hatte auf dem Spielfeld somit doppelte Überzahl. Sie konnten den Ballbesitz zwar noch einmal erlangen, die Zeit reichte allerdings nicht mehr aus, um erfolgreich zum Torabschluss zu kommen.

Am Ende hatten die Foxes bei ihrem 29:28-Sieg sicher auch etwas Glück, das der Handballsport aber mit sich bringt und sich zuweilen auch gegen einen wendet. Eine spannende Partie mit viel Kampfgeist auf beiden Seiten wurde den Zuschauern in der Stadthalle aber auf jeden Fall geboten. Da durch den Sieg auch der direkte Vergleich mit Schwäbisch Gmünd gewonnen wurde, liegen die Foxes in der Tabelle nun punktgleich vor dem TSB auf dem vierten Rang. Auf der Jagd nach einem weiteren Punktepaar fährt man nächste Woche am Sonntagnachmittag an den Bodensee zur HSG Konstanz 2.

HCN 2000: Regelmann, Krems - Veigel, Wowro, Nitzke (5), Angrick (1), Vulpe (6), Kracht, Wesierski, P. Burkhardt (1), K. Langjahr (6), Blum, Pollmer (2), Bäuerlein (8/6)

TSB Schwäbisch Gmünd: D. Mühleisen, Immer - Krazer, Bächle (3), Abt (8), M.Rascher (8/4), N. Rascher (4), Fröhlich, Zimmermann (4), Waldenmaier (1), Pick